Berlin: Mit der S5 von West nach Ost und umgekehrt

Update 5. Juni 2019

Mein Tipp: Erinnern und Verändern, die Ausstellung von Doreen Trittel im Café Mahlsdorf

In diesem Jahr jährt sich zum 30. Mal der Fall der Mauer in Berlin. Seit den denkwürdigen Tagen im November ist viel Zeit ins Land gegangen. Und doch sind sich viele Westdeutsche und Ostdeutsche noch immer „fremd“. Allein die Tatsache, dass ich die Kategorisierung Ost und West verwende zeugt davon. Ich finde, dass es Zeit wird, dass wir uns gegenseitig auf Augenhöhe unsere Geschichten erzählen und zuhören. Nur so kommen wir uns näher, können uns besser verstehen und gemeinsam die Gesellschaft weiter entwickeln. Über das Bloggen habe ich die wunderbare Bloggerkollegin und Künstlerin Doreen Trittel kennengelernt, die sich sich aufgrund ihrer eigenen Familiengeschichte intensiv mit dem Thema Erinnerungen auseinandersetzt und aktuell im Café Mahlsdorf ausstellt.

„Wir alle haben Erinnerungen in uns, die uns bewusst und oft unbewusst prägen. Aber es liegt an uns, wie wir damit umgehen. Veränderungen beginnen bei uns selbst.“ Doreen Trittel

Fasziniert vom Wandel aus der Vergangenheit heraus, über die Gegenwart hin zur Zukunft setzt sich die Künstlerin Doreen Trittel mit Erinnerung und Veränderung auseinander. Aus dem Meer der Erinnerungen betrachtet sie einzelne Elemente, stellt sie in einen neuen Kontext und geht in die aktive Veränderung. Ein Schwerpunkt bilden dabei ihre ostdeutsche Herkunft und ihre Erfahrungen als Stasi-Kind. Doreen Trittel zeigt im Café Mahlsdorf zum Beispiel Collagen, die sich mit den Erinnerungen an die DDR und mit ihren persönlichen Veränderungsprozessen in der Auseinandersetzung mit ihren persönlichen und gesellschaftlichen Prägungen beschäftigen.

Bis 10. Juli Ausstellung im Café Mahlsdorf, Hönower Straße 65, 12623 Berlin
Hinkommen: S5 ab Berlin HBF bis Haltestelle Mahlsdorf

Weitere Informationen: www.hehocra.de

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Beitrag 2017 im April

Neulich war in Berlin, leider nur auf der Durchreise und ich hatte nicht viel Zeit. Gerade mal anderthalb Stunden blieben mir, um mit der S5 zu fahren. Die S-Bahn-Linie S5 ist eine Querverbindung und verläuft von Westen nach Osten und umgekehrt, also von Spandau über Charlottenburg, Zoo, Friedrichstraße, Alex bis nach Friedrichsfelde und Strausberg in Brandenburg. Die Strecke hat 36 Haltestellen, und eine Fahrt ohne Unterbrechung von Spandau nach Strausberg dauert eine Stunde und zwanzig Minuten.

Deshalb bin ich auch nicht die gesamte Strecke gefahren, sondern habe mich für das Kernstück entschieden: Westkreuz – Ostkreuz und zurück. Es war ein Freitagabend. Am Anfang war die Bahn sehr voll, alle Berliner strömten nach Hause in die Vororte, danach wurde es ruhiger und um Viertel vor acht herrschte am Westkreuz beinahe schon gähnende Leere. Die Fahrt quer durch Belin habe ich genossen und ein paar kleine Eindrücke mitgenommen.

Mitgenommen habe ich auch den Entschluss, bei passender Gelegenheit, diese Ost-Westverbindung genauer unter die Lupe zu nehmen: Denn die S5 bietet viel Sehenswertes: das Olympiastadion, Schloss Bellevue, den Zoo, Berlin-Mitte mit Regierungssitz und Funkturm, Hackescher Markt, Hoppegarten… Und deshalb habe ich auch eine kleine Bitte an euch:

Liebe Leser und Freunde dieses Blogs, gerne würde ich neben den Hauptsehenswürdigkeiten interessante Menschen portraitieren und „Abseitiges“ beschreiben. Vielleicht hat ihr ja einen Tipp für mich, was und wen ich besuchen kann. Schreibt mir, wo es sich besonders lohnt, den Halteknopf zu drücken. Ich sage schon mal DANKE und freue mich über jede Anregung.

 

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