HW 5 – Tag 26: Von Bad Wurzach nach Gospoldshofen

In den frühen Morgenstunden startet unser Wandertag.  Wir entdecken zunächst den charmanten Wochenmarkt und das beeindruckende Schloss. Danach beginnt unsere Wanderung durch malerische Landschaften, die mit einer spannenden Führung durch die Käserei Vogler endet.

HW 5
21. September | Tag 26
7,5 Kilometer
sonnig
24 Grad

In der Früh um halb sieben geht es los. Wir fahren bis Gospoldshofen und parken unser Auto am Endpunkt der heutigen Wanderung nahe der Käserei. Zum Ausgangspunkt nach Bad Wurzach bringt uns der „Marktbus“. Der fährt tatsächlich nur an Markttagen (donnerstags). Zusammen mit einigen älteren Damen mit Einkaufs-Trolleys erreichen wir Bad Wurzach.

Markttag in Bad Wurzach

Als erstes steuern wir den kleinen Wochenmarkt an. Mit rund fünf Ständen ist er überschaubar, bietet aber eine hochwertige Auswahl: Obst und Gemüse aus der Gegend um Ravensburg, Brot- und Backwaren, mediterrane Produkte, Wurst- und Wildspezialitäten. Eine Schale mit Himbeeren und eine Apfeltasche wandern in den Rucksack, die Allgäuer Seele mit Salz und Kümmel essen wir gleich auf dem Weg durch die Stadt.

Im Schloss Bad Wurzach

Am Wurzacher Schloss legen wir noch einen Stopp ein und schauen uns das barocke Treppenhaus an. Die elegant geschwungene Treppe und das schöne Deckenfresko sind wirklich sehr beeindruckend.

Start der Wanderung vor der Kirche

Um halb zehn starten wir schließlich unsere Wanderung vor der Kirche nahe dem Naturschutzzentrum. Der HW 5 führt uns auf Nebenstraßen aus der Stadt hinaus, bergauf Richtung Stadtwald. Pferde grasen auf der Koppel, es riecht nach Heu. Die Bauern nutzen das schöne Wetter und mähen die letzte Mahd. Am Maxhof steht eine Bank, von der wir die schöne Aussicht auf den zurückgelegten Weg genießen und die Himbeeren vertilgen.

Wunderschöne Waldpassage

Unsere Wanderung führt anschließend vorbei am Schützenhaus und der Greuthe-Bank durch den Stadtwald. Den Weg zum Waldrand säumen hohe Maisfelder und gemähte Wiesen.  Danach beginnt der schönste Streckenabschnitt des Tages:

Der Forstweg verwandelt sich in einen schmalen Pfad. Auf einer Lichtung blühen Blumen und Schmetterlinge tanzen in der würzigen Waldluft. Wir überqueren einen kleinen Bach und verlassen den Wald über eine frisch gemähte Wiese, die uns zur Straße führt.

Allgäu-Blick

Dort steht eine Bank mit einer genialen Aussicht. Wie nett! – jemand hat hübsch bemalte Steine hingelegt. Eine Stunde lang genießen wir den Blick auf die Voralpenlandschaft und schauen den Vögeln zu, wie sie die Thermik auskosten.

Der Weg führt an der Straße entlang bis Wengenreute. Dort entdecke ich Max und Moritz auf einem Hausdach und frage mich, ob da wohl die Witwe Bolte wohnt.

Nachdem wir den Ort durchquert haben, geht es weiter entlang der Straße und einem Bach bis Gospoldshofen.

Und zum Abschluss „alles Käse“ !

Um halb zwei erreichen wir die Käserei Vogler. Bis zur Führung ist es noch eine Stunde, also vertilgen wir erst einmal eine ordentliche Portion Kässpätzle in dem netten Sennerstüble und unterhalten uns mit einem Radfahrer, der aus der Gegend stammt.

Bei der anschließenden Führung erfahren wir, dass 28 Milchbauern 1899 die Käsereigenossenschaft gegründet haben. Jetzt befindet sie sich in der dritten Generation im Familienbesitz und es sind nur noch drei Landwirte, die täglich 4000 Liter Milch abliefern. Daraus stellen sie 13 bis 16 Käsesorten her.

Die Milch wird erhitzt, um Keime abzutöten, und dann in einen Kessel überführt. Über einen Separator und eine Zentrifuge wird sie weiterverarbeitet und auf 32 bis 43 Grad angewärmt, bevor die Vorkäsereifung beginnt. Lab wird hinzugefügt, damit die Milch fest wird. Je höher die Temperatur, desto fester der Käse. Der Käse lagert je nach Sorte zwei Monate bis ein Jahr und man benötigt 12 bis 13 Liter Milch für ein Kilogramm Käse.

Es ist ein schöner und erlebnisreicher Tag, den wir mit vielen neuen Eindrücken beenden. Und natürlich kaufen wir auch noch etwas Käse ein. Tausendmal besser, als der Emmentaler aus dem Supermarkt!

Auf zur nächsten Etappe:

HW 5 – Tag 27: Im Allgäu von Gospoldshofen nach Leutkirch

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