Frühlingswanderung in Andalusien

Frühlingswanderung in Andalusien durch den spanischen Pinsapo-Tannenwald

Wanderweg 5 mit Panoramaaussichten über zwei Kontinente und Meere

Erlebe den Frühling in Andalusiens Bergwelt. Dieser wunderbare Wanderweg 5 im Hinterland der „Costa del Sol“ entführt dich in  die schroffe Bergwelt der Sierra Bermejes. Du lernst die Heimat der Igeltanne kennen, läufst über Vulkangestein  und hast  immer wieder fantastische Ausblicke aufs Mittelmeer.

Ganz schön krass, eben waren wir noch an der mit Hotels zugebauten Küste und nur zehn Minuten später sind wir in der Einsamkeit gelandet. Dazu haben wir in Estepona die Küsten-Autobahn A7, die von Malaga nach Gibraltar führt, verlassen und folgen nun der Landstraße M 8301 ins Gebirge.

Rauf in die Berge

Kurvenreich windet sich die schmale Straße den Hang hinauf. Wir fahren an ein paar Bauernhöfen vorbei, ansonsten ist aber weit und breit kein Dorf zu sehen. Die Gegend wirkt sehr ursprünglich und etwas verlassen. Bis zum Ausgangspunkt der Wanderung dauert die Fahrt von Estepona aus knapp eine halbe Stunde. Auf halber Strecke liegt der Parkplatz „Aparcamiento Los Reales“. Dort halten wir an und genießen zum ersten Mal die Aussicht ins Tal bis runter zum Meer.

Auch  in der Bergwelt Südspaniens erwacht der Frühling schon Anfang März: die Windröschen und der wilde Schopflavendel blühen und die ersten Blüten des sehr stacheligen Dornginsters öffnen sich. Überall duftet es herrlich und es ist einfach traumhaft. In ein paar Tagen werden die ganzen Berghänge gelb erstrahlen.

Naturschutzgebiet mit endemischen Pflanzen und Vulkangestein

pDer Wanderweg 5  beginnt am Parkplatz Plazoleta de Salvador Guerrero,am Ende des asphaltierten Weges. Er führt über weite Strecken durch einen interessanten Bergwald. Auf Peroditgestein wächst die Spanische Pinsapo-Tanne. Besonderes Merkmal: Die Nadeln stehen streng kreisförmig um den gesamten Ast. Deshalb heißt sie auch Igeltanne. Sie gilt als älteste Tanne der Welt und ist inzwischen sehr selten geworden. Nur in der Region Malaga und im Rif-Gebirge Marokkos kommt sie noch natürlich vor. Bestimmt hast du sie schon mal in deutschen Vorgärten entdeckt, denn die Baumschulen bieten inzwischen ähnliche Züchtungen an. Hier wächst das Original!

Plutonisches Vulkangestein

Ehrlich, ich habe den Gesteinsbrocken nicht sofort angesehen, dass sie besonders sind. Doch Hinweistafeln klären uns auf: Das Peridotitgestein hat vulkanischen Ursprung und entstammt dem Erdmantel. Solche Böden sind sehr reich an Metallen und daher wachsen hier zahlreiche seltene Pflanzen.

Panoramaaussicht über zwei Kontinente und Meere

Je weiter wir uns dem Gipfel Los Reales nähern (1.452 Meter hoch), desto rauher wird die Umgebung. Der Weg führt über Felsen und durch Geröllabschnitte. Wir sind froh über unsere trittfesten Wanderschuhe. An einigen Stellen ist die Wegmarkierung mit den weißen Pfeilen und Kreuzen nicht ganz eindeutig. Eine detaillierte Wanderkarte wäre hilfreich gewesen, die hatten wir aber nicht dabei. Und obwohl die Rundwanderung nur 6,5 Kilometer lang ist, verlangt sie uns doch einiges ab. Besonders auf den offenen Abschnitten, wo wir der andalusischen Sonne ausgesetzt sind. Im Hochsommer würde ich ihn nicht gehen.

Doch die fantastischen Ausblicke entschädigen für alle Mühen, hinter jeder Kurve wartet eine neuer auf dich. Du erblickst die Mittelmeerküste und die Meerenge von Gibraltar und nach Norden das Gebirge Serranía de Ronda und die weißen Dörfer Genalguacil, Gaucín, Benarrabá, Algatocín und Benalauría .

Schöne Einkehr zum Schluss

Am Wochenende hat das Venta El Refugio beim Parkplatz geöffnet. Es ist ein absoluter Geheimtipp:  super spanische Hausmannskost, freundliche sehr zuvorkommende Bedienung und ein toller Ausblick.

Details zum Wanderweg 5 Los Pinsapares

Praktische Tipps: 
Wir sind den Rundweg Anfang März bei 20 Grad Celsius gewandert. Für die Abschnitte außerhalb des Bergwalds sind Hut und Sonnenschutz unbedingt notwendig. Wasserflaschen mitnehmen!

Diese Frühlingswanderung in Andalusien bietet auf der ganzen Strecke wunderschöne Aussichten auf die Mittelmeerküste und die Meerenge von Gibraltar. Sie beweist einmal mehr, dass Abstecher von der Küste ins Hinterland lohnen!

  1. […] der Klassiker schlechthin. Am besten: Der Blick vom Berg aufs Meer. Durfte ich in diesem Jahr beim Wandern in Andalusien […]

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