High five – meine 5 Top-Tipps für Budapest

Entspannen, schlemmen, Straßenbahn fahren und Musikgenuss. Das hört sich doch nach einem guten Plan an, findest du nicht auch? Széchenyi- oder Lukácz-Bad, Gerbeaud oder Café New York? In diesem Blogbeitrag verrate ich dir meine 5 Top-Tipps für Budapest.

1Abtauchen in den Thermalbädern von Budapest

Budapest liegt auf 120 heißen Quellen. Um einige haben sie die schönsten Thermalbäder der Welt gebaut. Klar, dass ich für Budapest mein Badezeug eingepackt habe und in die Thermen der ungarischen Hauptstadt abgetaucht bin. Zwei Bäder stelle ich dir vor.

Das Széchenyi-Thermalbad

Das Széchenyi-Heilbad ist riesig. Am besten machst du dir keinen Kopf über den Weg,  sondern wandelst einfach von Becken zu Becken. Die Größeren sind viereckig, die Kleineren rund oder achteckig. Das Wasser ist meist herrlich warm zwischen 36 und 40 Grad. Mit 15 Innen- und drei Außenbecken ist es das größte Thermalbad in Europa. Und um acht Uhr morgens ist es noch ruhig. Ich habe das Becken ganz für mich allein, kann mich treiben lassen, die Säulen bewundern und den Gesprächsfetzen der ungarischen Rentner im Nachbarpool lauschen. Einfach die Magie des Morgens erleben. Später, so ab elf wird es voll, laut und zum Teil auch eng in den Becken.

Das Széchenyi-Bad wurde im Renaissance-Stil errichtet und atmet aus jeder Pore das Flair der Jahrhundertwende. Auch die Details lohnen einen Blick: Es gibt Deckengemälde in der Eingangshalle, nostalgische weiße Umkleidekabinen und schöne Holztreppen. Einzig allein vermisse ich Ruheliegen im Innenbereich. Die gibt es nur draußen. Der Outdoorbereich ist wunderschön, in der Mitte das Schwimmerbecken, rechts und links davon jeweils ein Freizeitbecken mit Massagedüsen und Sprudlern. Hier treffen sich die Touristen, um Instagramfotos zu schießen und die Rentner zum Schach spielen.

Széchenyi-Thermalbad: täglich 7 – 19 Uhr, Wochenende 9 – 20 Uhr
15 Innen-, drei Außenpools, Saunen, Dampfbäder, Wassergymnastik, Whirlpool, Düsen, Sonnendecks, Massagetherapien, Gesichtsbehandlungen.
Eintrittspreis: Erwachsene ab ca. 25 €
Hinkommen: M1, Haltestelle Széchenyi Fürdö
Infos: https://www.szechenyibath.hu/
Mein Tipp: Morgens, zwischen sieben und zehn ist es noch nicht voll! Leider gibt es keine Liegestühle im Innenbereich.

Genug gebadet?  Anschließend bietet sich ein Spaziergang durch den Stadtpark Városliget an. Am südlichen Ausgang in der Nähe des Ethnographischen Museums sind wir im Restaurant Paprika Vendéglő eingekehrt und haben traditionell ungarisch gegessen. Lecker!

Das St. Lukács-Thermalbad

„Das sieht martialisch aus, ist aber völlig schmerzfrei“, erklärt mir Mirkó Szitovsky. Er ist Deputy Manager im Lukács-Bad und führt mich herum. Wir sind in der medizinischen Abteilung. Am Kopf fixiert hängen die Patienten mit Gewichten an den Beinen im Wasser. „Das ist ein Gewichtsbad, es streckt die Wirbelsäule und entlastet die Bandscheiben. Jeder kann sich hier behandeln lassen, vorausgesetzt, er bringt eine ärztliche Verordnung mit.“ Das Lukács-Bad hat von allen Bädern in Budapest das Wasser mit der stärksten Heilwirkung. Dessen heiße Quellen wurden bereits von den Johanniterrittern im 12. Jahrhundert genutzt. Später reisen aus aller Welt Pilger an, die Linderung suchten und Heilung fanden. Davon zeugen die vielen Dankestafeln an der Außenwand im Hof.

Doch auch dem spontanen Besucher ohne Kurverordnung bietet das St. Lukács-Thermalbad viel Erlebnis und Entspannung. Es gibt ein Outdoorbecken mit Massagedüsen, Whirlpool und Sprudelbett, zwei Schwimmerbecken sowie Saunen, Dampf- und Thermalbecken im Innenbereich. Dazu eine wunderschöne Dachterrasse mit Sonnenliegen und Fitnessgeräten unter grünen Baumkronen. Die Wege im Lukács-Bad sind noch verschlungener als die im Szecheny-Komplex. Würde ich länger in Budapest wohnen, wäre ich bestimmt Stammgast im Lukács-Bad, denn es ist nicht so touristisch und hat was familiäres. Ich kann Mirkó gut verstehen, dass er sein Bad so liebt.

St. Lukács-Thermalbad: täglich 7 – 19 Uhr
Eintrittspreis: Erwachsene ab ca. 12 €
Hinkommen:  Haltestelle Szent Lukács Gyógyfürdő , Straßenbahn 17, 19, 41, Linie 5 Haltestelle Margit Hid (Margeretenbrücke)
Infos: https://www.lukacsfurdo.hu/

2 Ein Stück Dobos-Torte im Kaffeehaus

Mein zweiter Tipp für Budapest: Besuch eines der traditionsreichen Cafés. Wir waren im Gerbeaud. Die Dobostorte ist ein Traum. Sie besteht aus sechs Schichten Biskuit, fünf Schichten Schokoladen-Buttercreme und einer Karamell-Glasur. Ok, der Preis ist auch fantastisch und schlägt mit umgerechnet 9 € zu Buche, trinkst du dazu einen Original Gerbeaud-Café bist du bei 18 €. Umsonst dazu gibt es diese besondere Atmosphäre der Jahrhundertwende mit viel Stuck, Kronleuchtern und Marmor. Die Konditorei wurde 1858 gegründet und ist eine Institution in der ungarischen Hauptstadt.


Café Gerbeaud: Vörösmarty tér 7-8, 5. Bezirk
Geöffnet 9 – 20 Uhr, Sa bis 21 Uhr, keine Reservierung möglich
Infos: https://gerbeaud.hu
Das Café New York schaut mit Barock- und Goldelementen noch opulenter aus. Als ich einen Blick hineingeworfen habe, waren leider alle Tische besetzt. Es war sehr voll und nicht so ruhig wie im Gerbeaud. Eine Reservierung ist unbedingt empfehlenswert. Ansonsten ähneln sich die Cafés, was die Ausstattung, das Angebot und die Preise betrifft.
Café New York: Erzsébet krt. 11, 7. Bezirk
Geöffnet 8 -24 Uhr,
Infos: https://newyorkcafe.hu/

3 Geh mal in die Oper!

Wir sind keine ausgewiesenen Opernfans, aber die Führung durch die frisch renovierte Ungarische Staatsoper hat sich gelohnt. Darin sind sich mein Mann, mein Sohn und ich einig.

Das Opernhaus hat Kaiser Franz Joseph von Österreich mitfinanziert. Einzige Bedingung, das Haus solle nicht größer werden als die Wiener Oper. Dafür ist es aber prachtvoller und opulenter geworden, für viele ist sie eines der schönsten Opernhäuser weltweit. Für das Kaiserpaar gab es einen Extra-Treppenaufgang, an deren Ende ein Spiegel hängt, der schlanker macht. Das gefiel der Kaiserin Sissi. Der Spiegel hängt noch immer dort, doch auch der Treppenaufgang für das „normale Volk“ ist phänomenal. Zum Abschluss der Führung sangen die Künstler für uns im besagten Treppenhaus.

Wir sind zufällig auf die Oper gestoßen, weil wir ganz in der Nähe gewohnt haben. Aber im Nachhinein sind wir froh, dass wir dieses Gebäude und nicht das Parlament angeschaut haben.


Oper Budapest: Andrássy út 22, Führungen täglich um 13.30, 15 und 16.30 Uhr, Dauer 1h
Preis: Erwachsene 7.000 Forint, ca. 18 €
Infos & Tickets: https://www.opera.hu/
Hinkommen: M1, Haltestelle Opera, die Oper liegt an der Andrássy út, an der Prachtstraße von Budapest.

4Die große Markthalle besuchen

„Wenn ihr nach Budapest fahrt, müsst ihr unbedingt in die Markthalle gehen.“ Dem Rat unserer Bekannten sind wir gerne gefolgt, und was will ich sagen: Mit ihren Eisenträgern und dem industriellen Charme ist die Architektur echt beeindruckend. Und groß ist die Halle: mehr als 60 Meter breit und 150 Meter lang, ähnelt ein bisschen einer Kathedrale. Im Erdgeschoss befinden sich die Gemüse-, Fleisch- und Wurststände, in der oberen Etage gibts viel Touristennippes und Gastronomie. Als Mitbringsel haben wir ungarische Salami und Gulaschgewürzpaste mitgebracht. Logisch, oder? Die Souvenirs haben uns nicht so überzeugt.

Große Markthalle (Nagy Vásárcsarnok): Mo 6 – 17 Uhr, Die -Fr 6 -18 Uhr, Sa 6 -15 Uhr.
Hinkommen:  Haltestelle Fövám Ter M, Straßenbahn 47, 47B, 48, 49, 2, Metro M4
Infos: https://piaconline.hu/

5Erkunde das Donau-Ufer

Die Donau gehört zu Budapest, wie die Seine zu Paris. Ohne Flussufer, Kettenbrücke und Magaretheninsel wäre die ungarische Hauptstadt nur halb so schön. Den besten Blick auf die Donau und das Parlamentsgebäude hast du übrigens von der Fischer Bastei und dem Burgberg. Ans Herz lege ich dir eine Fahrt mit der Straßenbahnlinie 2 am Donau-Ufer entlang. Dabei hast du eine einzigartige Aussicht auf die Budaer Seite mit Burg und Gellert-Therme. Außerdem kommst du am Olympiapark und Parlamentsgebäude vorbei. Die amerikanische Zeitschrift National Geographic stuft die Linie 2 als die schönste Straßenbahnlinie Europas ein.

Der „Donaukorso“ zwischen Kettenbrücke und Elisabethbrücke ist die Flaniermeile am Pester Donau-Ufer schlechthin. Im März war hier noch nicht viel los, ganz anders wird es aber im Sommer sein, wenn alle draußen sitzen. Schreib mir doch, ob du das schon erlebt hast.

Echte Straßenbahn-Liebhaber steigen dann noch die Vorortlinie H5 und fahren hinaus bis zum hübschen Künstlerstädtchen Szentendre. Die Rückfahrt kannst du dann mit einem Donauschiff  machen.

 

Straßenbahnlinie 2 zwischen Közvágóhíd und Jászai Mari tér, dicht an der Donau entlang, 20 Minuten
HÉV-Linie 5: Budapest – Szentendre, 40 Minuten
Donauschifffahrt: Szentendre-Budapest ca. 1h, flussabwärts

Budapest 2023 – die Highlights

Im Jahr 2023 feiert die ungarische Hauptstadt  150 Jahre Zusammenlegung der einst unabhängigen Städte Buda, Óbuda und Pest zur Metropole Budapest.

Die Highlights im Veranstaltungskalender 2023 sind:
Formel 1 Grand Prix 21. – 23. Juli
Sziget Kulturfestival 10.-15. August
Leichtathletik WM in Budapest 19. – 27. August
Budapest Marathon 14. – 15. Oktober

Hinkommen:
Mit dem Zug ab Stuttgart:  10 h (Umsteigen in München, dann noch 7h), für 3 Erwachsene in der 1. Klasse haben wir 275 € (einfach) gezahlt.
alternativ ÖBB-Nightjet ab Zürich, Stuttgart, München oder Berlin.

Unterkunft: Wir haben in einem Apartment mit 2 Schlafzimmern, sehr zentral am Déak Ferenc tér/ Andrássy út gewohnt; sehr sauber und chic, Preis pro Nacht im März bei 110 €, im Sommer kostet das Apartment pro Nacht ca. 150-170 €, schnell ausgebucht.

Hab viel Spaß bei deinem Besuch in Budapest. Damit du gut rumkommst:  Dieser Link führt dich zu meinem Blogbeitrag, der erklärt, wie der Nahverkehr in Budapest funktioniert.

Resümée

Budapest hat uns sehr gefallen. Manche Highlights sind sehr touristisch und ähnlich teuer wie in anderen europäischen Hauptstädten. Den besonderen Charme machen Prunk und Gloria der KUK-Monarchie aus. Eine Reise nach Budapest kann sehr nostalgisch sein. Nach vier Tagen hatte ich dann aber auch genug goldene Kronleuchter, barockene Putten und marmorne Treppenaufgänge gesehen. Budapest hat aber auch eine sehr moderne Seite. Die schaue ich mir beim nächsten Besuch an. Spoiler: Das Ethnographische Museum ist so ein spannendes Gebäude!

Magst du Städte am Fluss? Dann gefällt dir bestimmt auch Paris. Lies hier weiter.

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