Tag 25 – HW 5: Über die Grabener Höhe ins Wurzacher Ried

Mitte September 2023 ist es dann endlich so weit: Wir campen mit dem Wohnwagen am Badsee bei Beuren und legen in fünf Tagesetappen das letzte Stück des HW 5 durchs Allgäu bis zum Schwarzen Grat zurück. Am ersten Tag starten wir kurz vor Bad Wurzach bei Haisterkirch und wandern über die Grabener Höhe hinunter ins Wurzacher Ried.

HW 5
17. September | Tag 25
7,1 Kilometer
sonnig
24,0 Grad

Wir parken das Auto in Bad Wurzach an der Post und fahren mit dem Bus bis Haisterkirch. Die Haltestelle befindet sich in der Ortsmitte nahe der Kirche. Von dort führt der  Hauptwanderweg 4 als Kreuzweg hoch zur St. Sebastianskapelle. Der Weg ist geteert und ein paar Kühe blicken uns neugierig hinterher. Steil geht es an den Kreuzwegstationen vorbei bergauf.

Wallfahrtskapelle St. Sebastian

Die kleine Kapelle liegt auf 750 Metern Höhe inmitten eines schönen Bergwalds und ist schon seit Jahrhunderten erklärtes Ziel für Pilgernde. Jährlich am 20. Januar, dem Tag des heiligen Sebastian, findet  eine überregional bekannte Prozession zur Kapelle statt. Der Heilige Sebastian gilt als Schutzpatron gegen die Pest und Seuchen und auch als Hüter der Brunnen, Patron der Sterbenden, Gärtner, Bogenschützen, Polizisten, Soldaten, Jäger, Waldarbeiter und Eisengießer.

Wir rasten und werfen bevor es weitergeht noch einen Blick ins Innere des Kirchleins. Von der Kapelle führen Wege in alle Richtungen. Hier treffen wir auch auf den HW 5, der von Hittelkofen kommt und nach Bad Wurzach führt. Wir wandern durch einen herrlichen Wald über den Haisterkircher Rücken. An einer Stelle wächst das Moos so üppig und grün, dass ich mich am liebsten reinlegen möchte, so weich ist es.  Beim Verlassen des Waldes erblicken wir die Grabener Höhe.

Grabener Höhe

Die Aussicht von dieser Höhe ist gigantisch. Wir lassen den Blick über Oberschwaben und das württembergische Allgäu schweifen. Es ist ein bisschen dunstig, aber wir erkennen die Alpen am Horizont und direkt vor uns erstreckt sich zur einen Seite Bad Wurzach und das Wurzacher Ried und zur anderen Seite Osterhofen.

Der Aussichtspunkt ist auch ein herrlicher Ort zum Rasten. Es gibt Liegebänke und im kleinen Wäldchen versteckt sich ein Kinderspielplatz, der mit Schaukeln und Klettergerüst aufwartet. Außerdem gibt es dort Grillstellen, die an diesem Sonntag gut besucht sind.

Anschließend folgen wir dem HW 5 auf geteerten Feldwegen mit 18% bergab bis ans Ried. Mit dem Fahrrad wäre es eine Freude gewesen, den Berg hinunter zu sausen, doch so zog sich der Weg in die Länge und die Sonne knallte vom Himmel. Von Wengener Mühle bis Haidgau erstrecken sich die drei eintönigsten Kilometer der ganzen Wanderung.

Endlich am Wurzacher Ried

Kurz vor der Alten Riedschmiede sichten wir eine Herde Wasserbüffel. Und dann endlich biegen wir in einen schmalen Pfad der, uns zunächst an und dann durch das Wurzacher Ried führt.

Was für ein landschaftlicher Kontrast. Eben noch der Berg und die Weite, jetzt das mannshohe Schilfgras, Tümpel und tote Bäume. Auf Trampelpfaden und über Holzbohlenstege erreichen wir schließlich das Torfbähnle samt Museum. Das kennen wir ja bereits von unserem Besuch im Sommer 2022. Beim Wurzelsepp kehren wir ein und genießen ein herrliches Radler.

Anschließend geht es dann auf dem Torflehrpfad am Riedsee vorbei bis zur Ortsmitte von Bad Wurzach. Wie das Rummatschen im Torftretbecken war –  habe ich in meinem Beitrag vom Sommer 2022 beschrieben.

 

 

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