Bus in Tel Aviv

Bus fahren in Tel Aviv – so geht´s

Der Bus ist das zentrale Verkehrsmittel in Tel Aviv, es gibt (noch) keine Straßenbahn und keine Metro. Die Busse selbst sind blau-weiß, super modern und vollklimatisiert, was vor allem in den heißen Sommermonaten richtig Freude bereitet. Bus fahren in Tel Aviv ist eigentlich ganz einfach, wenn man etwas hebräisch kann und sich ein bisschen auskennt in der Stadt. Beides war bei mir natürlich nicht der Fall, als ich neulich das erste Mal in Tel Aviv war. Doch es hat geklappt und mit diesen Tipps wird auch für dich das Bus fahren in Tel Aviv zum Kinderspiel.

Tipp 1: Besorge dir einen englischsprachigen Liniennetzplan
Das Wichtigste, was du für deine Orientierung brauchst ist ein englischsprachiger Liniennetzplan. Denn unterwegs an den Haltestellen und im Bus werden alle Informationen nur auf hebräisch angezeigt. Ich habe in der Touristeninformation in Tel Aviv-Jaffa beim Uhrenturm einen Busliniennetzplan mit den Hauptrouten entdeckt und für 5 Shekel (NIS) gekauft. Das solltest du auch gleich bei deiner Ankunft tun. Dieser Linienplan zeigt nicht alle 92 Buslinien der Stadt, sondern nur die 9 Hauptrouten, das reicht aber vollkommen aus. Hilfreich ist außerdem, dass alle Sehenswürdigkeiten der Stadt eingezeichnet sind. Hier findest du die Adressen der Tourist Information Center in Tel Aviv. Auf den englischen Seiten des Busbetreibers Dan findet sich auch ein englischsprachiger Stadtplan zum Download, hier sind aber die einzelnen Linien nicht so deutlich erkennbar. Die App Moovit hilft  nicht wirklich weiter, weil sie die Haltestellennamen ebenfalls nur auf hebräisch anzeigt.

Tipp 2: Bezahlt wird immer beim Busfahrer
Es gibt keine Fahrscheinautomaten in Tel Aviv, im Bus zahlst du vorne beim Fahrer. Ein Einzelfahrschein kostest 5,90 Schekel (ca. 1,40 €), was zunächst ziemlich günstig erscheint. Das Papierticket gilt bis zum nächsten Umstieg oder Ausstieg aus dem Bus. Unterbrichst du die Fahrt oder wechselst den Bus, musst du immer ein neues Ticket kaufen, auch wenn es nur 2 Stationen sind, die du gefahren bist. So kann es mit Einzelfahrscheinen doch recht kostspielig werden.

Tipp 3: Für Vielfahrer – besorge dir eine Rav kav-Card
Wenn du die Stadt mit dem Bus erkunden willst, legst du dir am besten eine nicht personalisierte Rav Kav-Karte zu. Die Plastikkarte kostet einmalig 5 Shekel und kann mit jeder beliebigen Summe aufgeladen werden. Auf deine Busfahrten bekommst du gegenüber dem normalen Fahrpreis eine Ermäßigung von 20 %.
Beim Betreten des Busses hältst du die Karte vorne beim Busfahrer an das Lesegerät, bis ein Piepton kommt und automatisch ein Papierticket ausgedruckt wird. Das Papierticket kannst du mitnehmen, die meisten lassen es aber einfach dort liegen. Diese Karte gibt es nicht beim Busfahrer, sondern nur an den zentralen Busbahnhöfen.

Tipp 4: Die besten Buslinien, um die Stadt zu entdecken
Klar, mein Favorit ist die Linie 5 in Tel Aviv. Weitere interessante Linien sind die 4, 25 und 10. Es gibt auch eine spezielle Touristenlinie 100, die hop on, hop off funktioniert, aber teurer ist als der normale Busverkehr. Dan heißt die Bus-Betreibergesellschaft in Tel Aviv.

Tipp 5: Achtung Shabbat – kein Bus von Freitagnachmittag bis Samstagnacht
Der Sabatt oder Shabatt ist der jüdische Ruhetag. Von Freitag am Nachmittag bis Samstagnacht fahren keine öffentlichen Busse und Bahnen in Israel.

Wenn mal kein Bus fährt, die Alternativen im öffentlichen Nahverkehr von Tel Aviv

Sammeltaxi/Sherut
Die wichtigsten Buslinien werden zusätzlich von Sammeltaxen (6-12 Personen) befahren. Die gelben Minibusse (hebr. Monit Sherut) haben den Vorteil, dass du überall entlang der Strecke ein- und aussteigen kannst (Handzeichen) und nicht auf die vorgegebenen Bushaltestellen angewiesen ist. Außerdem fahren sie auch am Shabbat und sind günstiger als Taxis.

Taxi
Das teuerste Verkehrsmittel in Tel Aviv ist das Taxi, wobei es im Vergleich zu Deutschland immer noch recht günstig ist. Die Fahrt vom Flughafen Ben Gurion in die Innenstadt von Tel Aviv liegt bei 150 Shekel (ca. 35 €) – du solltest unbedingt verhandeln. An meinem Rückreisetag sind keine Züge gefahren, zusammen mit einer anderen Reisenden habe ich mir ein Taxi geteilt, jede von uns hat 70 Shekel gezahlt. Wenn du keinen Festpreis ausmachst, achte darauf, dass das Taxameter zu Beginn der Fahrt eingeschaltet wird.

Zug
Der Zug eignet sich bestens, um günstig vom Flughafen Ben Gurion in die Innenstadt zu gelangen. Der Bahnhof befindet sich im Untergeschoss der Ankunftshalle (Terminal 3) und die Fahrt kostest 13,50 Shekel (Stand 01.07.2018). Karten gibt es am Automaten.

Fahrrad
Tel Aviv ist eben und lässt sich gut er-radeln. Leihfahrräder gibt es von Tel-O-Fun an Sammelstationen in der ganzen Stadt. Bezahlt wird mit Kreditkarte am Automaten und nach Ablauf des vereinbarten Mietzeitraums kannst du das Fahrrad jederzeit auch an einer anderen Station wieder zurückgegeben.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim „Getting around“ in Tel Aviv – und nicht verzweifeln, die Einheimischen sind sehr nett und helfen dir gerne weiter. Sprech sie einfach an.

  1. Beim Fahrer bekommt man kein Ticket mehr. Nur noch am automaten im Bus, welcher natürlich nur in hebräisch funktioniert. Die Personenanzahl bekommt man auch ohne sprachkenntnis eingegeben., danach nur noch die Kreditkarte ran halten und der bildschirn wird nach erfolgter Abbuchung grün.

  2. Angelica

    Inzwischen kostet die Rav Kav Card 10 Sh. und muss mit Minimum 50 Sh. aufgeladen werden. Von 20% Ermäßigung habe ich nichts gemerkt. Es wurde der volle Fahrpreis abgebucht. Leider ist immer noch alles auf hebräisch. Man muss ständig fragen, die Leute sprechen aber nur sehr wenig englisch. Stand April 2023.

    • Liebe Angelica,
      vielen Dank für dein Update. Hat es dir in Tel Aviv gefallen? Ich war leider schon länger nicht mehr dort. Viele Grüße Heike

  3. Inzwischen (2022) kann man keine Tickets mehr im Bus kaufen, was die Sache erheblich komplizierter macht.

    • Danke für den Hinweis. Wahrscheinlich geht es jetzt nur noch über die Rav Kav-Karte. Die hatte ich mir damals auch schon besorgt. Eigentlich sollte doch Nahverkehr einfacher statt komplizierter werden. Oder liegts in Tel Aviv nur am Sprachproblem?

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