Bei frühlingshaften Temperaturen wandern wir auf dem Hauptwanderweg HW 5 von Ehningen hoch zum Schönbuchturm beim Waldfriedhof von Herrenberg. Am Tag 6 unseres Wanderprojekts legen wir beachtliche 12,4 Kilometer zurück.
Start am S-Bahnhof in Ehningen
HW 5
21. Februar 2021 | Tag 6
12,4 Kilometer
sonnig, angenehm warm, 16 Grad
Der Parkplatz an der S-Bahn-Haltestelle in Ehningen ist nicht schön, erfüllt aber seinen Zweck. Wenn du mit dem Auto anreist findest du hier stets einen Parkplatz. Alternativ erreichst du den Bahnhof Ehningen in nur 30 Minuten von Stuttgarts Hauptbahnhof aus mit der S1. Am Eingang des Parkplatzes begrüßt uns bereits das erste Wegschild des HW 5, das uns in Richtung Ortsmitte weist. Wir folgen der Dagersheimer Straße, schlendern an der Kirche vorbei und setzen unseren Weg dann fort über die Hildrizhausener Straße bis zum IBM-Komplex. Achtung! Du musst in die IBM-Allee einbiegen, dann gelangst du zur Unterführung der Autobahn und auf der anderen Seite in den Wald. (Wir sind zunächst geradeaus weiter gegangen. Das ist aber falsch – du endest dann im Nirgendwo beim Tennisclub Ehningen und musst zurücklaufen oder bei der Landstraße die Autobahn überqueren.)
Im Naturpark Schönbuch
Oberhalb des Modellflugplatzes schauen wir von einem Hochsitz vorbeifahrenden Fahrradfahrern nach und genießen unser erstes Picknick in der Sonne. Die angenehmen Temperaturen täuschen ein wenig darüber hinweg, dass es erst Februar ist.
Nach der Rast führt uns der Weg in den Schönbuch hinein. Der Schönbuch ist das größte zusammenhängende Waldgebiet in der Region Stuttgart und schon die württembergischen Könige liebten es als Jagdrevier. Heute stehen weite Teile des Schönbuchs unter Naturschutz. Neben Buchen wachsen dort auch viele Eichen, Fichten und Kiefern. Vom Plattenbrünnele trennen uns noch sechseinhalb Kilometer bis zum Etappenziel, dem imposanten Schönbuchtturm.
Nachhaltige Holzwirtschaft und Naturschutz
Während wir uns dem Stellberg nähern, beeindrucken uns die imposanten Eichenstämme entlang der Bebenhäusener Allee. Ralph klärt mich auf, dass solche Stämme auf dem Holzmarkt teuer gehandelt werden. Angesichts der vielen Stämme frage ich mich, ob noch genügend Wald übrig bleibt? Doch keine Angst, es wird immer weniger geerntet, als nachwächst, damit das Ökosystem Wald in der Balance bleibt. Mein Blick fällt auf eine große Wasserpfütze, die sich in der Fahrspur der mächtigen Waldarbeitermaschinen gebildet hat. Ein Hinweisschild klärt mich darüber auf, dass diese temporäre Wasseransammlung ein „Biotop für Gelbbauchunken“ sei. Doch so viel ich schaue, keine Unke lässt sich blicken. Es scheint, als hätten sie sich geschickt getarnt.
Der Schönbuchturm ist ein echter Hingucker
„Was nix koscht, isch au nix wert“- sagt der Schwabe gern. Doch auf den Schönbuchturm trifft dieser Spruch überhaupt nicht zu. Der Aussichtsturm ist ein echter Blickfang und kostet wirklich keinen Eintritt. Seit 2018 prägt der 35 Meter hohe Turm den Stellberg (580m ü. NN). Wer bereits den Killesbergturm in Stuttgart besucht hat, wird Ähnlichkeiten feststellen. Kein Wunder, denn das Stuttgarter Ingenieurbüro Schlaich hat beide konstruiert und erbaut. Der Aufstieg lohnt allemal. Bis nach oben sind es 174 Stufen und die gleiche Anzahl gehst du dann auch wieder über eine gegenläufige Wendeltreppe hinunter.
Panoramablick vom Schönbuchturm
Zum Abschluss genießen wir die atemberaubende Aussicht: Richtung Westen blicken wir bis zum Nordschwarzwald, südöstlich entdecken wir die Höhenzüge der Alb und im Norden liegen uns Böblingen und Sindelfingen zu Füßen.
Das Heckengäu haben wir jetzt durchwandert und werden die nächsten Wandertage im Schönbuch verbringen.
Die nächste Etappe: