„Ich geh wandern“ – Tag 7 Mairegen im Schönbuch

Mairegen bringt Segen – also nicht meckern, dass das Wetter schlecht ist, sondern einfach loswandern… so haben wir es am 1. Mai gemacht und sind im Schönbuch zehn Kilometer gewandert.

HW 5
1. Mai 2021 | Tag 7
10 Kilometer
Regen, diesig, 11 Grad

Die heutige Etappe beginnt beim Schönbuchturm bzw. am Waldfriedhof Herrenberg und endet in Breitenholz mit Blick aufs Ammertal. Ja, seit der letzten Wanderung sind zwei Monate ins Land gegangen, denn im März hat uns der Coronavirus erwischt. Mit uns meine ich die komplette Familie, meinen Mann, meinen Sohn und mich. Deshalb habe ich dann erst einmal sämtliche Blogaktivitäten eingestellt und wandern konnten wir auch nicht. Aber inzwischen geht es uns wieder besser und wir setzen jetzt die HW5-Streckenwanderung fort.

Auf dem Grafenberg (550m NN)

Ein erstes Highlight der Tour ist der Aussichtspunkt auf dem Grafenberg. Der liegt als Bergvorsprung oberhalb von Kayh. Bei klarem Wetter hast du von der Aussichtsplattform eine wunderbare Fernsicht ins Ammertal, entdeckst auf einer kleinen Anhöhe die Wurmlinger Kapelle und dahinter am Horizont zeichnet sich die blau-schwarze Silhouette der schwäbischen Alb ab.  Nun ja, heute ist das ein wenig anders, es regnet und es ist sehr diesig. Wir konzentrieren unsere Blicke also auf die Details in direkter Umgebung. Da ist mir zunächst einmal diese wunderbare Aussichtsbank mit der schönen Schnitzerei aufgefallen. Ist das eine Meerjungfrau, die sich da räkelt? Wahrscheinlich liegts am Regen, dass mir das spontan in den sinn kommt. Nein, eine Waldfee soll es sein, der Motorsägenkünstlers Michael Tamoszus hat sie 2021 anlässlich des Schönbuchjubiläums angefertigt.

Links im Eck steht ein Gipfelkreuz mit einem Holzkasten, in dem sich auch ein Gipfelbuch befindet (haha bei 550 m NN wohl eher ein gelungener 1. Mai-Scherz). Eine nette Idee, logisch, das wir uns auch gleich eingetragen und ich kann es nicht lassen, auf meinen Blog hinzuweisen. PS: Am 7. Mai flattert dann auch prompt eine E-Mail in mein Postfach – von einer netten Leserin meines Bucheintrags. Das hat mich natürlich sehr gefreut und vielleicht treffen wir uns ja mal, zum gemeinsamen Wandern.

Vom Grafenberg führt uns die Wanderung dann weiter zum Sportplatz Kayh (Parkplatz Jägergarten). Der Grillplatz ist abgesperrt. Also vespern wir unsere Brote dann auf dem Treppenabsatz vom Eingang der Vereinsgaststätte, die logischerweise ebenfalls geschlossen ist. Dort ist es nicht besonders idyllisch, aber trocken.

Mit Sand geschrubbt

Gestärkt wandern wir – immer schnurstracks gerade aus – auf dem Jägergartenweg weiter. Wir kommen an einer Sandgrube vorbei. Die Hinweistafel klärt mich darüber auf, dass es sich um sogenannten Stubensand handelt. Die Kayher Bürger können sich hier bis heute mit kleinen Mengen Sand eindecken. Früher wurde der Sand hauptsächlich zum Schrubben der Dielenböden in den Wohnstuben genutzt, daher der Name.

Es geht weiter geradeaus. Dann macht der Waldweg eine leichte Rechtskurve und etwas später verlässt der HW 5 als kleiner Pfad den Hauptweg. Durchs Gebüsch schlängelt er sich vor bis zur Ruine Müneck. Von der ehemaligen Burg ist nicht mehr viel übrig geblieben und gäbe es das Hinweisschild nicht, hätten wir sie glatt übersehen.

Ende mit Aussicht

Es geht weiter bergab bis zum Traufrand. Vom Aussichtspunkt Sägmehlhütte genießen wir noch einmal den Blick ins Ammertal, bevor wir den HW 5 verlassen und nach Breitenholz absteigen.

Der Weg ist sehr rutschig und stellenweise sehr steil.  Am Wanderparkplatz beim Friedhof in Breitenholz endet die heutige Wanderung. Wir sind sehr zufrieden mit unserer ersten Etappe „nach Corona“ und haben sie sehr genossen.

Schönwetterfotos

Und so sieht es aus, wenn die Sonne scheint! Drei Tage zuvor war ich schon in Kayh. Wunderschön – diese Aussicht, die Schafe und die blühenden Kirsch- und Apfelbäume.

So gehts weiter:

Tag 8 auf dem HW 5: Im Schönbuch bis Bebenhausen

 

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