„Ich geh wandern“ – Tag 9 auf dem HW 5 – Adieu Schönbuch

Das Wetter ist besser als gedacht, die Regenjacke kann im Rucksack bleiben. Wir wandern vom Kloster Bebenhausen durch den verwunschenen Olgahain bis nach Tübingen-Lustnau. Am Neckar verabschieden wir uns vom Schönbuch. 

HW 5
16. Mai 2021 | Tag 9
7 Kilometer
heiter bis wolkig, 16 Grad

Der Bus mit der Nummer 828 bringt uns zum heutigen Ausgangspunkt: Bebenhausen-Waldhorn. Links führt der schmale Pfad des HW 5 in den Wald hinein und windet sich stetig nach oben, bis er die Halbhöhe erreicht hat. Dies wird unser letzter Tag im Schönbuch sein, und ich habe mir vorgenommen, den Wald noch einmal ganz bewusst zu erleben. Ich lasse meinen Blick schweifen: Hier im Schönbuch gibt es Buchen, Birken, Ahorn und Eichen und ein paar Nadelbäume, wie Eiben zum Beispiel. Das zaghafte Grün, das sich zu Beginn des Monats gezeigt hat, ist einem kräftigen Maigrün gewichen. Nur die Eichen halten sich mit dem Austrieb noch etwas zurück. Am Boden blühen Taubnesseln und Maiglöckchen…

Im wildromantischen Olgahain

Ein wenig stört der Autolärm die Naturidylle. Die Landstraße nach Bebenhausen ist gut befahren… Doch der HW5-Weg schlängelt sich jetzt um den Kirnberg herum und es wird ruhiger. Wir sind im Olgahain angelangt. Dieses Waldstück ist wildromantisch. König Karl ließ das Gelände 1871 mit Wegen und Pfaden zum „Hain“ veredeln und widmete es seiner Frau Olga, einer russischen Großfürstin. Das war so um 1870. Das Paar weilte wohl häufig im Schloss Bebenhausen und ging in diesem Hain spazieren. Es geht auf und ab, durch Mulden an kleinen Teichen und Sandgruben vorbei.

Alles wirkt ein bisschen mystisch und vor dem König waren wohl schon die Dinosaurier hier. Davon erzählen ein paar Infotafeln. Heute erfreuen sich ganz normale Spaziergänger wie du und ich an der schönen Natur.

Einladung zum Lesen im Wald

Dann gelangen wir zu einer idyllischen Grillplatz und folgen anschließend dem Goldersbach nach Lustnau. Die Gaststätte Waldhorn lädt zur Einkehr ein (sobald die Inzidenzzahlen gesunken sind, heute gibt es nur Essen und Trinken Togo). Freien Zugang haben wir jedoch zum Bücherbaum, der einlädt ein Buch zu nehmen und zu lesen oder eines mitzubringen und zu spenden.

Es geht anschließend auf einem geteerten Weg bis nach Lustnau, vorbei am Spielplatz, durch den Ortskern und dann Richtung Neckar. Linker Hand grüßt ein neues Wohngebiet, das auf einem ehemaligen Fabrikgelände entstanden ist. Am Neckar ist heute nicht so viel los, da inzwischen ein ziemlicher Wind aufgekommen ist und der Himmel sich zugezogen hat. Im Sommer kannst du auf den Stufen verweilen und den Standup-Paddlern zusehen oder es selbst einmal ausprobieren. Ich laufe über die Brücke immer geradeaus bis zum Bahnhof-Lustnau, der etwas verloren im Abseits liegt und warte auf Ralph, der mich in Lustnau verlassen hat, um das Auto zu holen. Ok, es gibt noch en bisschen Verwirrung, bis wir uns wiedergefunden haben… doch irgendwann ist wieder alles wieder gut.

Für heute sagen wir „Adieu Schönbuch, und bis zum nächsten Mal.“

Und so geht es weiter auf dem HW 5:

Tag 10 auf dem HW 5: hart, härter, auf die Härten

 

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