Fahrplanwechsel am 10. Dezember: Wieso, weshalb, was bringts?

Alle Jahre wieder … kommt der Fahrplanwechsel noch vor dem Christuskind. Von Samstag, den 9. auf Sonntag, den 10. Dezember 2023 werden die Fahrpläne umgestellt: bundesweit bei der Bahn, regional bei den S-Bahnen und Regionalzügen und lokal bei Bussen, Stadtbahnen und U-Bahnen. Abfahrts- und Ankunftszeiten ändern sich, neue Verbindungen kommen hinzu, Züge wechseln. Warum ist das so und wie funktioniert es ? Fünf Antworten, die dich schlauer machen.

1 Warum gibt es überhaupt jedes Jahr einen Fahrplanwechsel?

Ein Gesetz schreibt vor, dass Zugtrassen immer nur für jeweils ein Jahr vergeben werden. Für die Vergabe ist die DB Netz AG zuständig, die von der Bundesnetzagentur überwacht wird. Bis zu einem bestimmten Stichtag (meist im April) müssen Eisenbahnverkehrsunternehmen und Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr bei der DB Netz Trassenanmeldungen stellen. Eine Meldung beschreibt zu welcher Zeit und auf welcher Strecke der Antragsteller ab dem Fahrplanwechsel fahren will. Über 70.000 solcher Slots zählte die Bahntochter für den neuen Winterfahrplan. Diese müssen dann unter einen Hut gebracht werden. Tüfteln und schlichten lautet die Devise, bis alle zufrieden sind. Ähnliche Optimierungen laufen bei den lokalen Verkehrsunternehmen für Busse, U-Bahnen  und Straßenbahnen ab, denn auch sie orientieren sich am DB-Takt.

2Warum findet die Umstellung im Dezember statt?

Die Europäische Union hat 2002 den Termin einheitlich festgelegt: „Der Fahrplanwechsel findet am zweiten Samstag im Dezember um 24:00 Uhr statt. Dieser Tag ist frühestens der 8.12. und spätestens der 14.12. Der darauffolgende Sonntag, also der erste Gültigkeitstag des neuen Fahrplans, ist demnach immer frühestens der 9.12. und spätestens der 15.12.“ Auch in den Niederlanden, Frankreich oder Dänemark werden an diesem Wochenende die Fahrpläne umgestellt. Die Schweiz hat die Regelung ebenfalls übernommen

Dass der Fahrplanwechsel in der zweiten Dezemberwoche eingeführt wird, war übrigens nicht immer so. In der Vergangenheit fanden die Fahrplanwechsel  lange Zeit an einem Sonntag im Mai oder Juni statt.

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Was ändert sich mit dem Fahrplanwechsel?

Wenn du in deinen neuen Fahrplan schaust, wirst du feststellen, dass deine S-Bahn öfter fährt– oder seltener. Du stößt auf neue Regionalexpress- oder Regionalbahn-Linien und kannst, zum Beispiel, dein Ziel plötzlich ohne umsteigen erreichen. Es gibt mehr E-Busse, neue Haltestellen oder bessere Takte. Manchmal fallen auch Verbindungen weg. Alle Beteiligten versuchen ihre Verbindungen besser aufeinander abzustimmen. Das klappt nicht immer gleich gut, da viele unterschiedliche Interessen mitspielen.

Die Änderungen sind von Stadt zu Stadt und Verkehrsverbund zu Verkehrsverbund unterschiedlich. Am besten schaust du mal auf der Webseite deines Verkehrsunternehmens nach und informierst dich, bevor du am Montag wieder in die Bahn oder den Bus steigst.

In Nürnberg(VAG) beispielsweise werden zwei neue Straßenbahnlinien eingeführt, die Linien 10 und 11. Und das wirkt sich auf den Fahrplan aller Linien aus, vor allem auch die Linie 5 wird entlastet.  Gute Nachrichten aus Stuttgart (SSB): Die Stadtbahnstrecke zwischen Hauptbahnhof und Staatsgalerie wird wieder befahren, ansonsten herrscht wegen Stuttgart21 immer noch großes Chaos.

Die Bahn (DB) bietet 2024 mehr und schnellere Verbindungen sowie deutlich mehr Sitzplätze zwischen den Metropolen an, dafür werden aber einzelne Regionalverbindungen schlechter.

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Werden die Tickets teurer?

Das ist ein großes Reizthema. Viele Verkehrsunternehmen nutzen den Fahrplanwechsel auch gerne zur Erhöhung der Fahrpreise, sie sprechen dann von einer Tarif- oder Preisanpassung.
Die Deutsche Bahn erhöht ihre Preise ab dem 12. Dezember im Schnitt um 1,9 Prozent, auch die BahnCards werden teurer.

Auch in vielen Verkehrsverbünden werden Angebote teurer. Die neuen Preise gelten oft ab dem 1. Januar 2024 oder wie beim Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) schon ab dem  1. September 2023.

5Seit wann gibt es eigentlich Fahrpläne?

Der erste Kutschdienst mit Fahrplan wurde in Großbritannien im Jahr 1784 eingerichtet. 1840 gab es dort den ersten Zugfahrplan.

Welche Erfahrungen hast du bereits mit Fahrplanumstellungen gemacht hast. Pünktlich, günstig, gut aufeinander abgestimmt? Wie sind deine Verbindungen? Schreib mir doch.

  1. Thomas Weitzel

    Danke für das Zusammenstellen der Informationen Heike
    Man lernt immer wieder was dazu wenn man dir folgt Danke dir dafür.

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