Jeder U-Bahnhof ist ein Unikat – die Bahnhöfe der U5 in Berlin

Die gelben Züge der Berliner Verkehrsgesellschaft BVG gehören zum Hauptstadtbild, wie das Brandenburger Tor und der Fernsehturm. Wenn du mit der U5 unterwegs bist, wirst du feststellen, dass die U-Bahnhöfe zum Teil sehr unterschiedlich sind, weil sie in verschiedenen Epochen gebaut worden sind. Jeder Bahnhof ist ein Zeitzeuge seiner Zeit und erzählt eine eigene Geschichte. In diesem Blogbeitrag stelle ich dir Bahnhöfe vor, die es lohnt näher anzuschauen.

Die Geschichte der U-Bahnlinie 5

Seit nahezu 120Jahren gibt es die U-Bahn in Berlin und die Linie 5 ist mit 22,4 Kilometern eine der längsten Linien. Der älteste Streckenabschnitt der Linie U5 umfasst die zehn U-Bahnhöfe vom Alexanderplatz bis Friedrichsfelde. Sie wurden in den späten 1920er-Jahren gebaut.

Was war das für ein Weihnachtsfest! Drei Tage vor Heiligabend findet 1930 die Einweihung statt. Wahrscheinlich sind am ersten Weihnachtstag alle Berliner U-Bahn gefahren statt spazieren zu gehen.

Dann passiert erst mal lange nichts, der zweite Weltkrieg folgt und im Anschluss die Teilung Berlins. Die Linie 5 fällt in den Ostteil. Die zum Teil schwer beschädigten Bahnhöfe werden renoviert und oben die Karl-Marx-Allee bebaut.

In den 1970er-Jahren verlängert man die Strecke bis zum U-Bahnhof Tierpark. Damit die Wohnsiedlungen in Marzahn und Hellersdorf Anschluss an die City haben, erfolgt in den späten 1980er-Jahren der oberirdische Ausbau bis  U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz (1988) und weiter bis U-Bahnhof Hönow (1989). Nach der Wende wird die Linie E in U5 umbenannt.

Jahrtausendprojekt – die Kanzler U-Bahn (U55 bis 2020)

1995 starten die Bauarbeiten für die westliche Verlängerung. 2009 ist der erste Abschnitt vom Berliner Hauptbahnhof über U-Bahnhof Bundestag bis zum Brandenburger Tor fertig. Die Strecke ist 1,8 Kilometer lang und erhält – weil sie noch nicht an den Alexanderplatz angeschlossen ist – die eigene Linienbezeichnung U55.

Der Lückenschluss zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz

Im Jahr 2009 beginnen die Arbeiten für den zweiten Abschnitt vom Alexanderplatz bis zum Brandenburger Tor. Auf den 2,2, Kilometer entstehen die neuen Bahnhöfe Unter den Linden, Rotes Rathaus und Museumsinsel. Im Dezember 2020 wird die Teilstrecke eröffnet, im Juli 2021 folgt die Eröffnung des U-Bahnhofs Museumsinsel.

Der ältesten U-Bahnhöfe: Alexanderplatz und Samariterstraße

Der älteste Streckenabschnitt der Linie U5 umfasst die zehn U-Bahnhöfe vom Alexanderplatz bis Friedrichsfelde. Architekt Alfred Grenander entwarf die Bahnhöfe der Linie 5 im Stil der Neuen Sachlichkeit. Markantes Erkennungszeichen sind die Stahlträger mit Nieten. Da alle Bahnhöfe mehr oder weniger gleich aussahen, überlegte Grenander, wie er Orientierung schaffen konnte.

Jeder Bahnhof bekommt eine eigene Farbe…. Rot, gelb, blau, grün

Und heute, knapp 100 Jahre später?

Man hat sich von der Farbigkeit verabschiedet und setzt auf edles Gold auf mattem Schwarz und dezentem Grau. Die Bahnhöfe der jüngeren Generation sehen so aus:

Schwarz wie die Hölle …

erscheint im Vorbeifahren der U-Bahnhof „Rotes Rathaus“. Ist die Farbe Rot ausgegangen?

Schön sind die pilzförmigen Säulen. Beim jüngsten Bahnhof „Museumsinsel“ sind die Säulen wieder viereckig und klobig. Dafür gibt es jetzt eine aquamarinblaue Sternendecke.

Kunst und Geschichte

Interessant finde ich die geschichtlichen Hinweise und alten Fotos an den Bahnhöfen. Ein paar Beispiele:

Das Ende der Stasi in der Magdalenenstraße

Mauerbau und Mauerfall am Brandenburger Tor

Ein Kunstprojekt Schillingstraße

Weberwiese: Zwischen all den Erfindern darf Daniel Düsentrieb nicht fehlen!

 

Zum Weiterlesen: 5 Tage U5, 5 Tage Berlin

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert