An diesem Sonntag sind wir auf der Albhochfläche an den ersten Wacholderheiden vorbeigekommen. Vom Engstinger Bahnhof wandern wir in unberührter Natur auf den Sternbergturm und anschließend hinab zum Gomadinger Bahnhof.
HW 5
19. September 2021 | Tag 14
12,5 Kilometer
heiter bis wolkig
17 Grad
Es ist Mitte September und nahezu 20 Grad. Mit unserem Wohnwagen haben wir in Münsingen auf dem Hofgut Hopfenburg Quartier bezogen. Dies wird im September unser Ausgangspunkt für die Wanderungen über die Alb sein.
Schwäbische Eisenbahn
Bevor wir am Sonntagmittag loswandern, stellen wir das Auto am Etappenziel (Gomadinger Bahnhof) ab und fahren anschließend mit der schwäbischen Eisenbahn bis nach Engstingen. Dort treffen wir erst einmal den kleinen Bruder der Bahn… den Bus 555, mit dem ich auch schon gefahren bin.
Start am Bahnhof in Engstingen
Nein, in den Bus steigen wir heute nicht ein, sondern wandern vom Bahnhof über die Gleise und durch Engstingen Richtung „Skilift/Loipe.“ Hab ich euch schon erzählt, dass wir uns mit dem HW 5 jetzt auch auf dem Burgenweg befinden?
Bis zum Skilift (genau genommen sind es vier Lifte) ist der Weg geteert. Obwohl es Sonntag ist, sind wir allein unterwegs. Wir sind nur ein paar Kilometer vom Traufrand und dem Schloss Lichtenstein entfernt, aber die Welt ist eine andere: viel ruhiger und unberührter.
Unberührte Natur
Kein Mensch weit und breit. Ok, bevor wir in den Wald abbiegen, kreuzen noch zwei Radfahrer den Weg… Der schöne Waldweg (Hasenbergweg) steigt stetig an. Rechts und links leuchten grün Moos und Klee. Ich suche eine Weile nach einem vierblättrigen Kleeblatt, finde aber leider nur sehr giftig dreinschauende Pilze.
Auf der Höhe lassen wir den Wald hinter uns und freuen uns an der saftigen Wiese und dem weiten Blick. In der Ferne sehen wir schon den Sternberg. Aber der Weg zieht sich, führt wieder in den Wald hinein und bis wir dort sind, haben sich die Wolken bedrohlich zusammengezogen.
Sonnenuntergang über der Wacholderheide
Ich bin froh, dass ich Ralph schon am Samstagabend überreden konnte, auf den Sternberg zu steigen und so kann ich euch schöne Fotos von der Abendstimmung bei Sonnenschein zeigen. Die Wacholderheide unterhalb des Turms ist wunderschön. Ich entdecke Herbstenzian und Silberdisteln, rot leuchtende Hagebutten kündigen den Herbst an. Nur die Schafe fehlen zum perfekten Alb-Klischee.
Sternbergturm
Der Sternberg (844 Meter über N.N) ist ein vor Urzeiten erloschener Vulkan. Auf seinem Gipfel befindet sich ein Aussichtsturm des Schwäbischen Albvereins und daneben ein hässlicher Sendemast. Ralph streikt. Er möchte gar nicht mehr auf den Turm, ich bin aber neugierig, 32 Meter ist er hoch und entsprechend viele Stufen (140 habe ich gezählt). Die Aussicht war aber wie immer fantastisch.
Eine rote Wurst schmeckt immer
Nur ein paar Meter entfernt befindet sich das Wanderheim des Schwäbischen Albvereins. Eigentlich hatte der Kiosk schon geschlossen, aber die Wirtsleute waren so nett und haben uns zu später Stunde noch verköstigt. Ja, und so eine rote Wurst schmeckt immer gut, besonders, wenn man sie nach einer Wanderung über dem offenen Feuer am Stock brät. Findest du nicht auch?
Etappenziel Gomadinger Bahnhof
Auch am Sonntagmittag kehren wir am Wanderheim ein und trinken eine Apfelschorle und ein Radler. Unter der Überdachung sitzt es sich gut, am Nachbartisch unterhält sich eine Wandergruppe in unserem Alter über frühere Fernsehserien wie Daktari, Bonanza und Raumschiff Enterprise. „Wisst ihr noch, damals als wir Samstagabend frisch gebadet vorm Fernseher saßen…“ Wir lauschen eine Weile und überlegen mit, welche Serien wir kennen und welche nicht… Dann brechen wir zum letzten Stück auf. Der Weg führt über Wacholderheiden hinab nach Gomadingen. Den Uranus sichten wir am Planetenweg und erreichen den Sportplatz. Dort wird gekickt. Noch ein paar Schritte durchs Neubaugebiet und schon stehen wir am Gomadinger Bahnhof. Jetzt fängt es richtig an zu regnen. Wir sind happy: „Gut getimed dieser Sonntagsausflug über die Alb.“ Frohgemut fahren wir nach Hause und freuen uns auf die nächste Etappe, die entlang der Großen Lauter führen wird.
Tag 15 auf dem HW 5 – lies hier mehr