Hätte mir im vergangenen Sommer jemand prophezeit, dass ich dieses Jahr mit Maske auf dem Campingplatz rumlaufe, hätte ich nur ungläubig mit dem Kopf geschüttelt. Vor zwölf Monaten in der Normandie war von Corona noch keine Spur… In diesem Beitrag erzähle ich dir, wie es dieses Jahr war.
Normal, der Griff zur Maske
Heute, ein Jahr später ist für mich der Griff zur Maske auf dem Campingplatz selbstverständlich. Die Mund-Nasenbedeckung begleitet mich zur Toilette, zum Geschirr spülen oder zur Dusche. Auch an der Rezeption, beim Brötchen abholen und beim Weg zum Tisch im Restaurant ziehe ich automatisch die Maske an. Erstaunlich, wie schnell man sich umgewöhnen kann.
Nervt sie mich? Manchmal schon, besonders, wenn es heiß ist. Ansonsten ist sie Alltag geworden und stört den Urlaub nicht. Auf dem Zeltplatz bin ich viel in der Natur und kann mich zu 99 Prozent ganz normal bewegen.
Meinen ersten Campingaufenthalt habe ich dieses Jahr zu Pfingsten gemacht. Im Frühjahr war ich noch sehr skeptisch. So viele Menschen auf einem Platz, ob das sicher ist? Meine Sorgen waren unbegründet. Der Platzbetreiber hatte penibel alle Corona-Vorkehrungen umgesetzt. In den ersten Tagen waren sogar die Duschen und Waschkabinen geschlossen, nur die Toiletten geöffnet. Inzwischen haben sich die Hygienerichtlinien gelockert und Routine ist eingekehrt, bei den Besuchern und den Platzbetreibern. Trotzdem gibt es einige Regeln, die du beachten solltest, wenn du jetzt Campingurlaub machst.
Das hat sich wegen Corona beim Camping geändert:
- Anmelden ist obligatorisch
Ganz spontan klappt nicht mehr gut. Weil der Run auf die Campingplätze groß ist und sie aufgrund der Richtlinien weniger Plätze anbieten, ist das Angebot begrenzt. Die meisten Campingplätze wünschen eine Voranmeldung. - Meldeschein ausfüllen
Neben der Campingplatzanmeldung musst du jetzt auch einen Meldeschein für die Gesundheitsbehörden ausfüllen. Einige Platzbetreiber bieten den bereits auf der Webseite zum Download an. Das spart Wartezeit an der Rezeption. - Maskenpflicht in den Sanitärgebäuden, an der Rezeption und im Restaurant
Kein Besuch der Toilette und der Dusche ohne Maske, egal wie spät und wie leer. Auch an der Rezeption, beim Schlange stehen am Kiosk und bis zum Platz im Restaurant ist das Tragen einer Alltagsmaske Pflicht. - Möglichst wenig öffentlich duschen, eigene sanitäre Anlagen nutzen
Damit Kontakte minimiert werden, empfehlen die Platzbetreiber, Stoßzeiten zu vermeiden und möglichst eigene Toiletten und Duschen im Wohnwagen oder Wohnmobil zu nutzen. - eingeschränkte Angebote z.B. Freibäder
Nicht alle Angebote der Betreiber können umgesetzt werden, wie gewohnt, z.b. Freibäder, Kinderanimation, Kurse etc.
Meine Erfahrung nach fünf Campingplatzbesuchen in fünf Bundesländern ist, dass sich die Betreiber viel Mühe geben und die Camper sich durch die Bank daran halten. Im Campingpark in der Lüneburger Heide wurden auch die Desinfektionsstationen schön dekoriert. Der letzte Platz in der Nordeifel hat eine zusätzliche Hygienepauschale von 2,50 € pro Person/pro Tag erhoben. Er war aber nicht sauberer als andere Plätze…
Möchtest du wissen, wo ich überall war? Das verrate ich dir hier:
[unbezahlte Werbung]
Meine Campingplätze 2020:
Eifel: Prümtal-Camping
Bundesland: Rheinland-Pfalz
W-Lan kostenlos, wenn viel Betrieb ist, wird es langsam.
Schöne Lage an der Prüm und ein super Service-orientiertes Team, selten erlebt, dass die Mitarbeiter so oft nachfragen, ob alles in Ordnung ist. Gute Ausgangslage für Wanderungen in der Südeifel und in Luxemburg.
Preis*: 31,40 €, Komfort-Stellplatz PKW+Wohnwagen, 2 Erwachsene, Hauptsaison
Link: https://www.pruemtal.de/
Kassel: Camping an der Fulda-Aue
Bundesland: Hessen
kein W-Lan
Schöne Lage an der Fulda, kurze Wege in die Innenstadt und zum Bergpark Wilhelmshöhe, Schade, dass die Wasserspiele dieses Jahr nicht gezeigt wurden. Die sanitäre Einrichtungen sind sauber, aber im Container, für die Durchreise ok.; nettes Team, Inklusionsprojekt.
Preis*: 26 €, Komfort-Stellplatz PKW+Wohnwagen, 2 Erwachsene, Hauptsaison
Link: https://www.campingplatz-kassel.de/de/home
Ostsee: Campingplatz Surendorf
Bundesland: Schleswig-Holstein
kostenpflichtiges W-Lan, wenn viel Betrieb langsam, es wird nachgerüstet
Schöne Lage an der Ostsee zwischen Kiel und Eckernförde, überraschend günstig, 95 % Dauercamper, an Touristen ist man noch nicht so gewöhnt, was Service etc. angeht, Anmeldung nicht auf dem Platz sondern bei der Touristeninformation an der Strandpromenade. Liegt am Wanderweg 5
Preis*: 21 €, Komfort-Stellplatz PKW+Wohnwagen, 2 Erwachsene, Hauptsaison (Duschen kostet extra)
Link: https://www.schwedeneck.de/campingplatz-surendorf
Lüneburger Heide: Campingpark Lüneburger Heide
Bundesland: Niedersachsen
kostenfreies sehr gutes W-Lan,
Schöne Lage im Dreieck Schneverdingen, Soltau, Bispingen; sehr gepflegter und liebevoll gestalteter Platz, riesige XXL-Plätze an der Pferdekoppel (4 € Aufpreis), gutes Restaurant
Preis*: 36 €, Komfort-Stellplatz PKW+Wohnwagen, 2 Erwachsene, Hauptsaison
Link: https://www.camping-lh.de/
Eifel: Eifelcamp Freilinger See
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
kostenfreies W-Lan, langsam und nicht auf allen Plätzen nutzbar
Schöne Lage am Badesee, guter Ausgangspunkt für Ausflüge in den Nationalpark Eifel und in die Vulkaneifel
Preis*: 38,50 €, inkl. zusätzlicher Corona-Pauschale von 2,50 € pro Person, Komfort-Stellplatz PKW+Wohnwagen, 2 Erwachsene, Hauptsaison
Link: https://eifel-camp.freizeit-oasen.de/
Preis*: jeweils ohne Strom und Touristenabgabe inkl. Duschen, wenn nicht extra genannt
Bei der Auswahl der Campingplätze ist mir die Lage immer am wichtigsten. Passt sie zu meiner Route? Bietet sie Bademöglichkeiten‘? Liegt der Platz ruhig? Das sind so meine Hauptfragen. Besondere Angebote benötige ich eigentlich nicht. Froh war ich darüber, dass alle Campingplätze sehr sauber waren und die Hygiene stimmte. Darauf habe ich dieses Jahr vielleicht etwas mehr geachtet.
Was hast du diesen Sommer unternommen? Warst du auch Campen? Möchtest du mir von deinen Erfahrungen berichten. Ich freue mich auf deine Kommentare.
Danke für die Info!